Teil 3: Begrenztheit, die Suche nach Befreiung

EINFÜHRUNG IN VEDANTA (RORY MACKAY)

Teil 3: Begrenztheit, die Suche nach Befreiung und die vier Menschlichen Bestrebungen

DIE ESSENZ VON VEDANTA

"Die Herrlichkeit des Menschen liegt darin, dass er sich seiner selbst bewusst ist. Das Selbst, dessen er sich bewusst ist, ist jedoch kein vollständiges, genügendes Selbst. Es ist leider ein mangelhaftes, unzulängliches Selbst."

-Swami Dayananda Saraswati-

Im letzten Artikel ging es um das Problem des existentiellen menschlichen Leidens.

Obwohl wir unter sehr unterschiedlichen äußeren Umständen leben, ist sowohl die Ursache als auch das Heilmittel für dieses grundlegende menschliche Leiden für alle gleich.

Bevor wir uns der Lösung für dieses Problem zuwenden können, ist es erst einmal notwendig, die Ursache genau zu verstehen.

Der folgende Artikel ist der erste einer Reihe, die einem Kommentar, den ich über die Bhagavad Gita schreibe, entnommen sind. Es handelt sich um eine sehr systematische Darlegung der Hauptprinzipien des Vedanta.

Was ich hier mit euch teilen möchte, ist ein grundlegendes Verständnis für das, was menschliches Verhalten antreibt, und warum ihr höchstwahrscheinlich euer ganzes Leben mit dem Suchen von Glück in Dingen verbracht habt, die es niemals bringen können.

Das Schlachtfeld des menschlichen Geistes

Der menschliche Geist ist wie ein Gefäß voller Ruhelosigkeit, Konflikt, Begierde, Angst und Anhaftung.

Der innere Konflikt ist ein so wesentlicher Bestandteil unserer Erfahrung, dass viele sich dessen nicht einmal mehr bewusst sind. Wir gehen davon aus, dass das Leben dazu bestimmt ist, voller Stress und Kummer zu sein.

Dieser innere Aufruhr ist jedoch spezifisch für menschliche Wesen. Tiere folgen ihrer Natur ohne Zweifel und ohne die Last eines „Selbstbildes“. Im Gegensatz dazu unterscheidet uns Menschen der Intellekt von anderen Geschöpfen. Wir haben die Fähigkeit, uns selbst zu reflektieren und unser eigenes Schicksal zu wählen.

Die Macht der Selbstreflexion ist sowohl ein Segen als auch ein potentieller Fluch. Sie ist die Ursache unserer Unfreiheit und zugleich das Werkzeug für unsere Befreiung.

Das Problem mit dem Selbst-Gewahrsein ist, dass das 'Selbst', dessen du dir bewusst bist, dir möglicherweise nicht akzeptabel erscheint.

Genau aus diesem Grund werden Menschen von einem Gefühl des Mangels und der Unzulänglichkeit beherrscht.

Im Folgenden wollen wir untersuchen, warum du dadurch, dass du Körper, Geist und Ego - die von Natur aus begrenzt sind - als das betrachtest, was du bist, ein akutes Gefühl von Mangel und Begrenzung empfindest.

Alle Wesen haben einen natürlichen Drang nach Freiheit. Begrenzungen in jeder Form, ob physisch oder mental, sind für uns unerträglich.

Da der Geist sich gegen dieses Gefühl der Selbstbegrenzung sträubt, zwingt er dich dazu, immer neuen Wünschen und Begierden nachzujagen.

„ICH WILL“ wird zum Mantra des Verstandes, weil du dich mehr als alles andere danach sehnst, dieses Gefühl der Begrenzung in deinem Wesenskern zu überwinden.

Dein natürlicher Drang nach Freiheit und Selbst-Erhalt manifestiert sich als bindendes, zwingendes Verlangen nach Dingen, von denen du glaubst, dass sie zu deinem Wohlbefinden beitragen würden, und Abneigungen gegen alles, von dem du glaubst, dass es deinem Wohlbefinden im Wege steht.

Ein Mensch kann nur etwas wollen, von dem er glaubt, dass er es noch nicht hat. Wenn du glücklich sein willst, dann nur, weil du dich nicht schon glücklich fühlst. Wenn du vollständig sein willst, dann nur deshalb, weil du dich im Moment als unvollständig empfindest.

Je ausgeprägter also dein Gefühl von Mangel ist, desto stärker werden deine Wünsche, Sehnsüchte und Ängste sein.

Der Geist bzw. Verstand ist von Natur aus nach außen gerichtet, wobei dies durch die soziale Konditionierung zusätzlich verstärkt wird.

Deshalb neigst du dazu, dich auf die Objekte deiner Umwelt zu fixieren.

Schon sehr früh in deinem Leben hast du beschlossen, dass du DANN glücklich, frei und vollständig sein wirst, wenn du es schaffst, die Welt so hinzubekommen, wie du sie haben willst - also wenn du die Welt der Transaktionen irgendwie meisterst und bekommst, was du willst!


Die ersten drei menschlichen Ziele

Mit dieser Grundannahme verbringst du dein Leben damit, die verschiedenen Ziele zu verfolgen, von denen du dir ein dauerhaftes Gefühl der Ganzheit erhoffst.

Vedanta beschreibt vier grundlegende Kategorien des menschlichen Strebens, genannt Purushartha.

1. Sicherheit und Wohlstand (Artha)

Das erste dieser grundlegenden menschlichen Ziele ist Artha, Sicherheit. Wir haben alle grundlegende Bedürfnisse, wie zum Beispiel Nahrung, Kleidung und Unterkunft.

Allerdings beschränken wir uns selten auf diese grundlegenden Bedürfnisse.

Es spielt keine Rolle, ob du einen guten Job, ein schönes Haus und ein gutes Auto hast. Es wird immer bessere Jobs, größere Häuser und schickere Autos da draußen geben.

Das Gefühl, dass man nie wirklich genug hat, ist der Treibstoff für das Feuer von Artha. Unsere hyper-konsumorientierte Kultur nutzt dies vollständig aus und versucht auf tausend subtile und weniger subtile Arten, das Feuer der Habgier zu schüren.

Artha nötigt dich, dein Glück in Geld, Besitz, Immobilien, Beziehungen, Macht und Anerkennung zu suchen.

Das Problem ist, dass genug nie genug ist und Erfüllung immer flüchtig bleibt, weil es immer noch mehr und Besseres irgendwo auf der Welt gibt.

2. Begierde (Kama)

Das zweite menschliche Streben ist Kama, Begierde.

Sobald Sicherheit nicht mehr deine Hauptsorge ist, verlagert sich dein Fokus auf Genuss. Du langweilst dich und willst dich gut fühlen, also wendest du dich vielleicht Essen, Sex, Unterhaltung, Geselligkeit, Bier, Spielen, Reisen oder einer endlosen Reihe von verlockenden Vergnügungen zu.

Für viele im Westen, die sich nicht mehr um das unmittelbare Überleben sorgen müssen, wird Kama zum Hauptantrieb im Leben. Aus diesem Grund ist die Unterhaltungsindustrie eine der größten Industrien auf unserem Planeten.

3. Tugendhaftigkeit (Dharma)

Wenn du erkennst, dass Kama zwar Vergnügen, aber wenig Erfüllung bringt, wendest du dich vielleicht dem dritten menschlichen Streben zu, Dharma.

Das Wort 'Dharma' hat je nach Kontext verschiedene Bedeutungen, aber im Sinne von Purushartha bezieht es sich auf den Wunsch, tugendhaft zu sein, das zu tun, was richtig ist.

Je reifer du als Person wirst, desto mehr verpflichtest du dich gegenüber Dharma, indem du Erfüllung in Freundschaft suchst oder darin, anderen Menschen zu helfen, in Wohltätigkeit und verschiedenen anderen ehrenhaften Handlungen. Anstatt zu versuchen, so viel wie möglich aus der Welt herauszuholen, fängst du an, darüber nachzudenken, wie du ihr etwas zurückgeben kannst, wie du in der Welt etwas bewirken kannst.

Fast alle menschlichen Bestrebungen lassen sich auf eine oder mehrere dieser drei Kategorien zurückführen. Ob es nun um eine Beförderung im Job geht, darum, Geld zu investieren, in Single-Bars zu gehen oder Müll von der Straße aufzusammeln. Was auch immer du tust, du tust es in der Regel, um Sicherheit, Vergnügen oder Ansehen und Erfüllung zu erlangen.

Die dem Streben innewohnenden Grenzen

Manche Leute werden ziemlich gut in diesem Spiel. Vielleicht häufen sie persönliches Vermögen an und genießen Erfolg und Anerkennung. Sie heiraten den Mann oder die Frau ihrer Träume und gehen fünfmal im Jahr auf Luxuskreuzfahrten. Ihre Lebensqualität ist zweifellos gut.

Aber das hat nicht unbedingt Einfluss auf ihren Geisteszustand. Die Reichen und Berühmten klagen oft, dass Erfolg keine Garantie für Glück ist. Tatsächlich ist es manchmal so, dass man umso mehr leidet, je mehr man hat.

Eine der großen Perversionen des Lebens ist, dass alles in einem ständigen Fluss ist. Die Dinge verändern sich ständig. Das macht es unmöglich, an irgendetwas festzuhalten.

Du kannst den größten Teil deines Lebens mit dem Streben verbringen, das höchste Objekt deiner Sehnsucht zu erreichen, nur um dann festzustellen, dass du dich nach einem anfänglichen High daran gewöhnt hast und es dir dann nicht mehr das gleiche emotionale High verschafft.

Vielleicht verändert sich auch das Objekt selbst. Was an einem Tag deine größte Freude war, kann am nächsten Tag zum Fluch für dich werden. Wenn du mir nicht glaubst, schau mal beim nächsten Scheidungsgericht vorbei!

Die Grenzen, die dem Streben nach Artha, Kama und Dharma als Mittel zur Erfüllung innewohnen, sind eindeutig.

Zuallererst musst du das Objekt deines Strebens erlangen. Dies ist oft mit viel Zeit, Mühe, Opfern und Schmerzen verbunden. Selbst wenn du es einmal erreicht hast, hast du dann den Kampf, es zu bewahren und dafür zu sorgen, dass du es nicht verlierst. Der finale damit verbundene Schmerz ist der Schmerz des endgültigen Verlustes. Was auch immer du im Leben gewinnst, kannst und wirst du letztlich verlieren. Je größer die Freude, die dir das Objekt bereitet hat, desto größer ist der Schmerz, den du beim Verlust erleidest.

Die Wahrheit ist, dass nichts für sehr lange Zeit erfüllend bleibt. Die Dinge ändern sich ständig, und der Verstand dürstet nach Neuem. Da andere Menschen ebenfalls ihren eigenen Absichten und Zielen nachjagen, führt dies zu endloser Frustration.

Jeder vernünftige und ehrliche Mensch wird zu der grundlegenden Schlussfolgerung kommen, dass das Leben ein Nullsummenspiel ist.

Da das Leben ist, wie es ist, bringt jeder Gewinn einen Verlust mit sich.

Du hast die Fähigkeit, in der Welt zu handeln und deine Ziele zu verfolgen, aber es gibt absolut keine Möglichkeit, die ganze Zeit das zu bekommen, was du willst. Selbst wenn du bekommst, was du willst, hat das oft einen hohen Preis, also solltest du dir ganz sicher sein, dass es das ist, was du wirklich willst.

Samsara

Wenn man erst einmal in das Spiel des Begehrens und Erwerbens hineingesogen wurde, kann es schwierig sein, wieder herauszukommen.

Hierfür gibt es im Osten den Begriff Samsara.

Das Wort Samsara stammt von der Wurzel Samsri und bedeutet „umhergehen, sich drehen, eine Reihe von Zuständen durchlaufen“.

Samsara bezieht sich auf den Zyklus von Geburt, Tod und Wiedergeburt: „Das Durchlaufen aufeinanderfolgender Zustände der weltlichen Existenz.“

Es ist ein Zustand des endlosen Werdens. Du bist nie zufrieden mit dem, was du hast oder was du bist. Deshalb bist du gezwungen, ständig Handlungen auszuführen, in der Hoffnung, bestimmte Ergebnisse zu erreichen.

Das Problem ist: Je mehr du tust, desto tiefer wird das Loch, das du dir selbst gräbst.

Das Rad von Samsara wird durch Verlangen in Bewegung gehalten. Verlangen führt zu Handlung, und Handlung erzeugt die psychische Tendenz, die Handlung zu wiederholen.

Nehmen wir an, eines Tages entdecke ich Schokoladenkuchen.

Ich nehme einen Löffel und koste ihn.

Ich entdecke, dass ich ihn mag, und diese einfache Handlung - einen Bissen Kuchen zu probieren - weckt den Wunsch, mehr Kuchen zu essen.

Jedes Mal, wenn ich dem Verlangen erliege, verstärke ich sowohl das Verlangen als auch die Neigung, diesem Verlangen nachzukommen. Diese Neigung, eine Handlung zu wiederholen, wird Vasana genannt.

Das Problem ist, dass ich nicht länger Kuchen esse, weil ich unbedingt Kuchen essen will. Ich esse ihn, weil meine Vorlieben (Kuchen) und Abneigungen (Mangel an Kuchen) meine Psyche antreiben.

Wer hält hier also wirklich die Show am Laufen?

Zu allem Überfluss erzeugt jede Handlung aufgrund des Gesetzes von Karma eine entsprechende Reaktion. Ehe ich mich versehe, gerät mein Kuchen-Vasana außer Kontrolle und ich kämpfe mit meinem Gewicht und laufe Gefahr, Diabetes zu entwickeln.

Wenn du einmal auf dem samsarischen Laufband bist, ist es fast unmöglich, wieder runterzukommen.

Du verlässt dich für dein Glück vollständig auf äußere Hilfsmittel, obwohl dieses Glück von Natur aus vergänglich ist.

Doch wie ein Junkie versuchst du immer wieder, jeden Tropfen Genuss aus dem Leben herauszuquetschen. So bleibt der Kreislauf von Begehren und Handeln bestehen.


Das grundsätzliche Problem

Was du wirklich willst, ist natürlich nie wirklich das Objekt deines Strebens.

Was du wirklich willst, ist, dich anders zu fühlen.

Aufgrund deines Selbstbildes - deinem Bild von dir selbst als ein begrenztes und unzulängliches Wesen - hältst du dich bewusst oder unbewusst für fehlerhaft und unzulänglich.

Das ist der wahre Grund, warum du weltlichen Dingen nachjagst. Du willst dir selbst etwas hinzufügen, dich verbessern, dich in deinen eigenen Augen und in den Augen der anderen akzeptabel machen.

Alle Wünsche entspringen diesem grundlegenden Gefühl des Mangels und der Selbst-Unzufriedenheit.

Dies ist der grundlegende Konflikt im Zentrum der menschlichen Psyche. Es ist die Diskrepanz zwischen dem, wer du bist und wer du sein willst - zwischen deinen subjektiven Wünschen und deiner objektiven Realität.

Alles, was du tust, ist ein Versuch, diese Diskrepanz zu überwinden. Jede Handlung wird von dem Wunsch motiviert, vollständig, vollkommen und frei von Leiden zu sein, was in deiner wirklichen Natur tief verwurzelt zu sein scheint.

Die Jagd nach den glitzernden, verführerischen Objekten des Lebens - ob Ruhm, Reichtum, Immobilien, schnelle Autos, Seelenverwandte oder auch spirituelle Erfahrungen - ist bestenfalls eine Ablenkung. Es ist so, als wolle man den Motor eines Autos reparieren, indem man die Außenspiegel verstellt.

Dein Unvermögen, mit der Wurzel des Problems klarzukommen, verdammt dich zu fast endlosem Leiden.

Nichts in dieser Welt kann dir helfen, dich vollständig zu fühlen.

Glücklicherweise gibt es noch ein letztes Ziel.

Den meisten Menschen ist nicht einmal bewusst, dass es existiert.

Der vierte Purushartha wird Moksha genannt.

Auf Deutsch bedeutet das „Befreiung“ oder „Freiheit“ - und genau darum geht es im Vedanta. Ein anderes, vielleicht weniger hilfreiches Wort dafür (aufgrund von damit verbundenen weit verbreiteten Missverständnissen) ist Erleuchtung.


Das höchste Ziel

Freiheit ist das höchste Ziel im Leben.

Tatsächlich ist Freiheit das EINZIGE Ziel im Leben.

Ganz gleich, ob du Artha, Kama oder Dharma suchst, in Wirklichkeit ist es Freiheit, die du willst. Wenn du Sicherheit suchst, suchst du Freiheit von deinem Gefühl der Unsicherheit. Wenn du Reichtum nachjagst, suchst du Freiheit von Armut.

Wenn du irgendeinem Verlangen nachjagst, suchst du Freiheit von diesem Verlangen - Freiheit von dem Bedürfnis, das dich zum Handeln zwingt, von dem Gefühl des Mangels, der Bedürftigkeit oder der Unzulänglichkeit.

Das Problem ist, dass das Suchen nach Freiheit in äußeren Bedingungen, Umständen oder Objekten immer nur zu Unfreiheit führen kann.

Solange du für deine Freiheit von irgendeiner äußeren Gegebenheit abhängig bist, bist du an sie gebunden, weil du völlig von ihr abhängig bist. Sobald sie sich ändert, was sie mit ziemlicher Sicherheit tun wird, hast du deine Freiheit verloren.

Moksha ist das höchste Ziel, denn es beendet das Verlangen allen Suchens.

Anstatt in der sich ständig verändernden, unberechenbaren äußeren Welt nach kleinen Momenten des Glücks zu haschen, lernst du, dich nach innen zu wenden und das Glück in dir selbst zu suchen. Vielleicht fällt dir das nicht leicht, denn wahrscheinlich hast du dein ganzes Leben damit verbracht, dich als ein mangelhaftes, unzulängliches Wesen zu betrachten, das für sein Wohlergehen und Glück völlig von anderen und der Welt abhängig ist.

Das Problem ist jedoch nicht, dass dir wirklich etwas fehlt.

Das Problem lässt sich mit den Worten des Dichters Walt Whitman zusammenfassen:

„Du hast nicht gewusst, was du bist. Du hast dein ganzes Leben lang verschlafen. Deine Augenlider waren die meiste Zeit geschlossen.“

Hier kommt Vedanta ins Spiel.

Laut Vedanta geht es nicht darum, 'frei zu werden'.

Vedanta weist darauf hin, dass du nicht 'frei werden' kannst, weil du bereits frei bist.

Das Problem ist der Mangel an Wissen. Du bist frei, aber du weißt nicht, dass du frei bist.

Du bist nur deshalb gefangen, weil du dich für etwas hältst, was du nicht bist: einen Jiva - eine getrennte, begrenzte Körper-Geist-Einheit.

Indem du diese Annahme untersuchst, welche die Wurzel des existentiellen Leidens ist, kommst du zu der Erkenntnis, dass Freiheit deine eigentliche Natur IST.

Wie ich schon sagte, ist Vedanta weder eine Philosophie noch eine Religion. Es ist ein Pramana, ein Mittel der Erkenntnis. Das Subjekt bist du selbst, daher ist das Wissen, das vermittelt wird, Selbsterkenntnis. Die Beseitigung der Unwissenheit bezüglich deiner wahren Natur ist der Schlüssel zur Befreiung.

Wie wir herausfinden werden, ist das Erwachen der Selbsterkenntnis - der Erkenntnis, dass du von Natur aus frei, unbefleckbar und die Quelle deines eigenen Glücks bist - das Licht, das für immer das dunkle Leiden der Unwissenheit vertreibt.


Der nächste Artikel in dieser Serie wird die Mechanik von Samsara von einem psychologischen Standpunkt aus erforschen. Danach werden wir die Natur des Selbst in großer Tiefe untersuchen, wie auch dieses falsche Verständnis davon, wer du selbst bist, das eine Welt des Leidens für dich geschaffen hat.

Nachdem wir Moksha, Befreiung, als das höchste menschliche Streben identifiziert haben, bietet Vedanta ein wissenschaftliches und erprobtes Mittel, um es zu erreichen. Richtig verstanden, bietet Vedanta nichts weniger als einen Fahrplan zur psychischen, emotionalen und spirituellen Freiheit.