Teil 9 : Karma-Yoga - Vedantas Geheimwaffe

EINFÜHRUNG IN VEDANTA (RORY MACKAY)

Teil 9 : Karma-Yoga - Vedantas Geheimwaffe zur Reinigung des Geistes


Die Lehre von Vedanta ist eigentlich ziemlich einfach. Ihre gesamte Botschaft lässt sich in drei Worten zusammenfassen: „Tat Tvam Asi“ - du bist DAS.

Wenn du dich nur als Körper und Geist identifizierst, hältst du dich fälschlicherweise für eine begrenzte Wesenheit, die Mangel, Einschränkung, Geburt und Tod unterworfen ist. Vedanta hingegen beteuert deine wahre Identität als das Selbst, welches reines Bewusstsein oder Gewahrsein ist.

Dieses Gewahrsein ist weder ein Teil noch ein Produkt des Körpers oder des Geistes. Es ist ein unabhängiges Prinzip, das einer anderen Ordnung der Realität als Körper und Geist angehört - so wie dein Wachbewusstsein einer anderen Ordnung der Realität angehört als deine Träume oder Vorstellungen.

Gewahrsein ist also nicht im Körper-Geist-Sinnes-Komplex enthalten. Vielmehr ist der Körper-Geist-Sinnes-Komplex als ein Objekt der Wahrnehmung in Gewahrsein enthalten. Es ist das ewige Subjekt, in dem alle phänomenalen Objekte wie Wolken am Himmel entstehen und vergehen.

Wenn die Lehre richtig verinnerlicht wird - mit anderen Worten, wenn sie von abstraktem Wissen in eine unerschütterliche Überzeugung umgewandelt wird - dann wird der Geist befreit, da er nicht mehr durch die Gefühle von Mangel und Begrenzung eingeschränkt ist. Diese Gefühle gehören zum endlichen Körper und Geist.

Dies bezeichnet man als Moksha oder Befreiung. Manche nennen es Erleuchtung. Gemäß den vedantischen Schriften ist dies das oberste Ziel im Leben.

Wenn du dich selbst als reines Gewahrsein erkennst, das nicht-handelnd und grenzenlos ist, wird das Empfinden ein Handelnder und Besitzender zu sein, welche die Grundmerkmale des Egos sind, aufgehoben. Das Leiden hört auf, und du wirst von Samsaras gnadenlosem Rad des Karmas befreit - dem Bedürfnis Objekten nachzujagen, um flüchtige Momente von Glück zu erlangen.

Es gibt jedoch einen Haken.

Obwohl Moksha allein durch Selbsterkenntnis und nicht durch Tun erreicht wird (wie könnte auch ein begrenztes Tun zu einem unbegrenzten Ergebnis führen), muss der Geist darauf vorbereitet werden, diese Erkenntnis zu empfangen.

Die meisten vedantischen Texte gehen davon aus, dass der Student bereits einen ausreichend reinen und qualifizierten Geist kultiviert hat. Zu diesen Qualifikationen, die im vorhergehenden Artikel umrissen wurden, gehören die Fähigkeit zur Unterscheidung und zur Fokussierung des Geistes, das Praktizieren von Leidenschaftslosigkeit und Gleichmut, die Beherrschung des Geistes und der Sinne und nicht zuletzt ein brennender Wunsch nach Freiheit.

Wenn du willst, dass Vedanta bei dir funktioniert, ist es wesentlich, dass diese Qualifikationen erfüllt sind.

Der Weg der Entsagung

Traditionell wurde Moksha in der vedischen Gesellschaft als Errungenschaft angesehen, die Entsagenden oder Sannyasis vorbehalten ist. Denjenigen, die weltliche Dinge hinter sich lassen, um wandernde Asketen zu werden, sich dem Streben nach Erleuchtung durch Selbsterkenntnis widmend.

Während die Mehrheit der Menschen in einer Gesellschaft ein aktives Leben mit Arbeit, Aktivität und Familienleben führt, zieht sich der Sannyasi aktiv aus der Gesellschaft und allen sozialen Verpflichtungen zurück. Sie sind nicht einfach gesellschaftliche Aussteiger. Der Zweck von Sannyasa besteht darin, es den Menschen zu ermöglichen, ihre gesamte Zeit der Reinigung des Geistes und dem Streben nach Selbsterkenntnis zu widmen.

Sannyasa wird in der vedischen Kultur als das letzte Ashrama oder Lebensstadium betrachtet. Ab einem bestimmten Alter enden die weltlichen Pflichten, und es wird erwartet, dass der Einzelne sich aus dem Arbeits- und Sozialleben zurückzieht und seine letzten Lebensjahre dem Streben nach Moksha widmet.

Diejenigen, die von Natur aus kontemplativ veranlagt sind und wenig Verlangen nach weltlichen Errungenschaften haben, haben die Möglichkeit, auf das sogenannte Hausherrenstadium gänzlich zu verzichten und schon in jüngeren Jahren ein Sannyasi zu werden. Dabei geben sie alle sozialen und familiären Verpflichtungen auf und widmen ihr ganzes Leben dem Streben nach Erleuchtung. Die dem Sannyasa in der westlichen Gesellschaft ähnlichste historische Parallele ist der Weg des Mönchtums.

Selbst im alten Indien nahmen nur relativ wenige Menschen Sannyasa an. Obwohl Moksha als höchstes Lebensziel angesehen wurde, wurde es immer schon nur von einer kleinen Minderheit von Menschen verfolgt.

Warum ist das so?

Vedanta stellt klar, dass alle unsere Lebensziele von dem zugrundeliegenden Wunsch angetrieben werden, frei von Begrenzungen zu sein, und dass nur Moksha dauerhafte Befreiung schenkt.

Leider ist der Reiz des weltlichen Lebens für die Mehrheit der Menschen einfach zu groß. Aufgrund der natürlichen Extrovertiertheit des Geistes und der Sinne und der verbergenden/verschleiernden Kraft von Maya haben wir ein festverdrahtetes Programm, Glück und Freiheit nur in der äußeren Welt zu suchen.

Der psychische Druck der Vasanas, der sich als unsere scheinbar unauflösbaren Wünsche und Abneigungen zeigt, hält uns im Kreislauf von Samsara gefangen.

Ein klarer Geist ist wesentlich

Verstrickung in Samsara ist eine Folge von Papa-Karma (negatives Karma oder Fehlverhalten). Wie wir festgestellt haben, ist dieses naturgemäß selbstverstärkend und bleibt so lange bestehen, wie man sich selbst als Ausführenden und Nutznießer seiner Handlungen betrachtet. Für die meisten Menschen ist der Druck und die Anziehungskraft von Karma so groß, dass sie überhaupt kein Interesse an spirituellen Dingen haben.

Das Verlangen nach spiritueller Befreiung ist nichts, was sich herstellen lässt. Für die meisten weltlichen Menschen ist es das Allerletzte, was sie im Kopf haben.

Selbst viele Suchende, die sich selbst für „spirituell“ halten, sind lediglich Samsaris, deren Wunsch nach materieller Befriedigung in spirituelle Kleidung gehüllt ist.

Solche Menschen, die oft Anhänger des Gesetzes der Anziehung und dergleichen sind, versuchen, das Universum so zu manipulieren, dass es ihnen das gibt, was sie wollen. Nicht anders als bei weltlichen Menschen wird ihr Leben nach wie vor von ihren Vorlieben und Abneigungen bestimmt, und so hängt ihr Glück von der Erfüllung dieser Vasanas ab.

Für einen derartigen Geist ist Moksha unerreichbar. Samsara ist gleichbedeutend mit der Abhängigkeit von Objekten, um glücklich zu sein. Moksha ist die Freiheit von dieser Abhängigkeit.

Ein echtes Interesse an spiritueller Befreiung - eine Sehnsucht, die Wahrheit über das Leben, das Selbst und Gott zu verstehen, und der brennende Wunsch, frei von Samsara zu sein - ist das Ergebnis von Punya-Karma oder Verdienst. Ein Riss entsteht in der Fassade des Egos, und durch diesen Riss scheint ein Licht, das nicht lange ignoriert werden kann.

Je mehr du deinen Geist durch Karma-Yoga, Meditation und eine hingebungsvolle Geisteshaltung reinigst, desto stärker wird dieser spirituelle Impuls, bis er schließlich zur treibenden Kraft in deinem Leben wird. Der Geist wechselt von Extrovertiertheit zu Introvertiertheit. Anstatt Glück in dem zu suchen, was du hast, erkennst du, dass Glück aus dem hervorgeht, was du bist. Erst dann werden spiritueller Fortschritt und Befreiung durch Selbsterkenntnis möglich.

Die große Mehrheit der Menschen, ob Suchende oder nicht, ist nicht an diesem Punkt angelangt. Es sind keine natürlichen Sannyasis, denn sie haben immer noch beträchtliches Karma in der Welt, wie zum Beispiel Arbeit und Familie, Verpflichtungen und Verantwortlichkeiten. Unzählige Vasanas - tiefe Zwänge, Wünsche und Abneigungen - binden sie an Handlungen und deren Ergebnisse.

Alle werden sich mehr oder weniger stark an die Welt des Karma gebunden finden, mit Ausnahme der vollendeten Yogis, also denjenigen, die viel Zeit und Mühe aufgewendet haben, um ihren Geist, Körper und Lebensstil zu reinigen.

Reife lässt sich nicht erzwingen

Es muss ein kontemplatives Temperament ausgebildet werden. Der Versuch, weltlichen Dingen abzuschwören und allein durch den Willen zu einem Sannyasi (spirituell Entsagender) zu werden, ist ein Garant für eine Pleite, wenn der Geist nicht darauf vorbereitet wurde.

Swami Dayananda unterscheidet ganz klar zwischen dem Aufgeben von Dingen und dem Herauswachsen aus Dingen. Als du ein Kind warst, gab es bestimmte Dinge, die du liebtest und ohne die du nicht leben konntest, wie zum Beispiel Teddybären, Actionfiguren, Barbie-Puppen oder Zeichentrickfilme am Samstagmorgen. Ein paar Jahre später wolltest du das,was einst die Welt für dich bedeutete, nicht mehr. Es ist nicht so, dass du es aufgegeben hättest. Du bist einfach daraus herausgewachsen.

Wenn du etwas aufgibt, bleibt eine Bindung bestehen.Diese bestimmte Sache hat immer noch einen Wert für dich, also hast du auch immer noch ein Verlangen danach.

Es ist leicht, etwas aufzugeben, das für dich keinen Wert hat, wie der Müll von letzter Woche. Sobald der Müll abgeholt wurde, denkst du nie wieder an ihn, weil er keinen Wert für dich hatte.

Es ist viel schwieriger zu versuchen, Dinge aufzugeben, die man liebt und die Wert für dich haben, wiezum Beispiel Geld, Status, Beziehungen, Autos oder Urlaub. Wie Swami Dayananda sagt: „Solange es Dinge gibt, ohne die du nicht leben kannst, kannst du dich nicht als Sannyasi bezeichnen, denn es gibt Dinge, die dich binden und von denen du für dein Wohlergehen abhängig bist.“

Deshalb kann man sich nicht Hals über Kopf in Sannyasa stürzen. Solange du für dein Glück auf etwas Weltliches angewiesen bist, bleibst du daran gebunden. Während du das körperliche Sannyasa ergreifen und dich in eine abgelegene Berghöhle setzen könntest, ist das geistige Sannyasa nicht annähernd so leicht zu erreichen. Wenn du immer noch an weltliche Objekte gebunden bist, selbst wenn du allein in deiner Höhle sitzt und versuchst zu meditieren, wird sich dein Geist naturgemäß eher zu diesen weltlichen Objekten hingezogen fühlen als zu deinem Selbst.

Wohin du auch gehst, deine Vasanas werden mit an Bord sein. Bevor du auf deinem Weg voranschreiten kannst, musst du deshalb zuerst lernen, deinen Geist zu zähmen und zu managen.

Was die Bhagavad Gita im Rahmen der vedantischen Literatur so besonders wichtig macht, ist, dass sie sich an ein breites Publikum wendet; an diejenigen, die noch Karma in der Welt aufweisen und die nicht für einen Lebensstil der Entsagung geeignet oder bereit sind.

Die Upanishaden scheinen gewöhnlich den Weg des Asketen zu befürworten, ja sogar zu verherrlichen. Sie richten sich an sehr reife Seelen, deren Geist gereinigt und auf Erkenntnis vorbereitet wurde.

Das veranlasste viele zu der Annahme, dass Moksha ausschließlich die Domäne von Sannyasis sei und dass man nur dann auf Befreiung hoffen könne, wenn man allem Handeln entsagt und zum Asketen wird. Krishna sagt, dass dem nicht so ist. Er befürwortet den Pfad des weltlichen Handelns (Karma-Yoga) als die bessere Option für die meisten Suchenden, einschließlich Arjuna.

Es gibt keine Abkürzung

Äußerliche Loslösung funktioniert nur, wenn eine entsprechende innere Loslösung stattfindet.

Je länger der Geist bei einem bestimmten Objekt verweilt, desto mehr willst du es haben. Begehren und Anhaftung, ob nun erfüllt oder verhindert, schaffen weitere Gebundenheit in Form von Wut, Depression, Gier oder Neid. Diese Eigenschaften führen zu Moha, Verblendung, wodurch der Geist unfähig zur Selbsterforschung wird. Meditation ist dann fruchtlos, und dein spirituelles Leben ist so gut wie vernichtet.

Der große Heilige Ramakrischna pflegte zu sagen, das größte Hindernis für Freiheit sei die Anhaftung an „Frauen und Gold“, also Sex und Geld. Es nützt jedoch nichts, einfach deine Wünsche und psychischen Zwänge zu unterdrücken. Was immer unterdrückt wird, kehrt schließlich wieder an die Oberfläche zurück, gewöhnlich in stark vergrößerter Form. Die einzige Lösung besteht darin, diese Wünsche und Zwänge zu sublimieren, indem man lernt, den Verstand zu zähmen und zu beherrschen.

Der Weg der Entsagung funktioniert nur für jemanden mit einem kontemplativen Temperament, d. h. für jemanden, der seine bindenden Anhaftungen und psychischen Zwänge gemeistert hat. Das erfordert einen reinen Geist, und ein reiner Geist kommt nicht einfach so zustande. Er muss kultiviert werden.

Das Problem der Vorlieben und Abneigungen

Swami Dayananda erklärte:

„Die objektive Welt bereitet dir keine Probleme. Die Probleme werden von einem Geist verursacht, der von Vorlieben und Abneigungen beherrscht wird“.


Die Psychologie der Gita konzentriert sich auf die Neutralisierung der tief verwurzelten Vorlieben und Abneigungen des Geistes.

Solange dies nicht geschehen ist, ist wahre Objektivität unmöglich, und der kontemplative Geist, der für die Verinnerlichung der Selbsterkenntnis notwendig ist, bleibt flüchtig.

Wie wir festgestellt haben, wird der samsarische Geist von einem Gefühl des Mangels und der Unzulänglichkeit angetrieben. Aufgrund von Selbstignoranz hältst du dich für eine begrenzte Körper-Geist-Einheit. Dies verursacht ein tiefes Empfinden existentieller Begrenzung. Da du unfähig bist, Vollkommenheit im eigenen Selbst zu erfahren, suchst du Vollkommenheit in der Welt der Objekte. Du denkst, wenn du die äußere Welt so gestalten könntest, wie du sie dir wünschst, würdest du endlich dauerhaftes Glück erfahren. Das ist die fundamentale Täuschung des menschlichen Geistes.

Aus diesem grundlegenden Gefühl von Mangel entsteht Begehren. Du kannst immer nur das begehren, von dem du glaubst, es würde dir fehlen, sonst wäre das Begehren sinnlos.

Im Laufe des Heranwachsens erwirbt der Geist eine enorme Vielfalt an Vorlieben und Abneigungen. Sie lassen sich in zwei Varianten unterscheiden: nicht-bindende und bindende.

Eine nicht-bindende Vorliebe oder Abneigung ist eher eine Präferenz als ein Zwang. Vielleicht magst du lieber Schokoladeneis als Vanille, oder lieber Tee als Kaffee. Vielleicht ziehst du ein Paar Schuhe einem anderen vor. Aber im Allgemeinen verursachen nicht-bindende Vorlieben und Abneigungen kein psychisches Leiden. Du wirst nicht vor Trauer gelähmt sein, wenn kein Schokoladeneis in der Tiefkühltruhe liegt.

Wenn die Gita das Problem der Vorlieben und Abneigungen anspricht, bezieht sie sich nicht auf die nicht-bindende Variante. Bindende Vorlieben und Abneigungen sind der wahre Feind. Diese tief verwurzelten Zwänge treiben die gesamte Psyche eines Menschen an. Dein ganzes Leben - einschließlich deiner Handlungen und Reaktionen, deines Verhaltens, deiner Ziele, deiner Überzeugungen und Vorurteile - wird von ihnen bestimmt. Dein Leben wird zu kaum mehr als dem Versuch, die Außenwelt mit deinem Gefühl des „Wollens“ und „Nicht-Wollens“ in Einklang zu bringen.

Ein solcher Verstand ist nicht zu einer objektiven Sichtweise fähig. Dementsprechend bewohnen wir alle das, was Swami Dayananda als „persönliche Welt der Fantasie und Einbildung“ bezeichnet.

Die Welt wurde nicht geschaffen, um dich glücklich zu machen

Wenn das Leben von Wünschen und Abneigungen beherrscht wird, ist Glück immer ungewiss, weil es von der vollständigen Erfüllung dieser Wünsche abhängt.

Der Glaube, die Welt sei da, um dich glücklich zu machen, ist vielleicht die größte aller menschlichen Wahnvorstellungen. Mit „dich glücklich machen“ ist gemeint, dass sie sich deinen Wünschen anpassen soll.

Ein großer Teil heutiger Spiritualität ist darauf ausgerichtet, das perfekte Leben zu manifestieren. Dieses „perfekte Leben“ wird einzig und allein von deinen Vorlieben und Abneigungen bestimmt. Ziel ist es, die objektive Welt dazu zu zwingen, sich deinem subjektiven Ideal anzugleichen. Derart verblendete, im Griff des spirituellen Materialismus gefangene Sucher werden nie ein Ende der verheerenden Auswirkungen von Samsara finden.

Unzufriedenheit mit sich selbst und das Bedürfnis, etwas zu erlangen und zu vollbringen, ist der Wesenskern des samsarischen Geistes. Vedanta zeigt uns, dass Glück nicht darin liegt, Begehren zu erfüllen. Glück liegt in der Abwesenheit von Begehren.

Die problematische Natur des Begehrens betreffend, sagt Swami Dayananda:

„Begehren erzeugt weiteres Begehren. Es liegt in seiner Natur, sich ständig aufrechtzuerhalten. So wie ein Feuer, das eine schwarze Spur verbrannter Erde hinterlässt, niemals sagt: 'Genug! Gib mir keinen Brennstoff mehr! Ich habe schon zu viele Häuser abgebrannt!', so wird sich auch das Begehren nie beklagen.“

Ob erfüllt oder unerfüllt, Begehren erzeugt weiteres Begehren.

Die Natur des Lebens ist so beschaffen, dass deine Wünsche nicht immer erfüllt werden können. Wie man so schön sagt: Mal gewinnt man, mal verliert man.

Wenn man nicht bekommt, was man sich wünscht, führt das zu Wut und Depressionen, was wiederum zu Verblendung und einem beeinträchtigten Geist und Intellekt führt. Unfähig zu unterscheiden und unter dem Einfluss deiner Wünsche und Abneigungen kann es passieren, dass du dich gezwungen siehst, etwas zu tun, das nicht immer im Einklang mit Dharma steht.

Die Gita macht deutlich, dass Handlungen immer von Dharma und nicht von unseren Vorlieben und Abneigungen bestimmt werden sollten. Unsere Vorlieben und Abneigungen sind nicht nur subjektiv und individuell, sondern auch wechselhaft. Meistens wissen wir nicht einmal, was wir wollen - oder das, was wir wollen, ändert sich je nach Stimmung von einem Moment zum anderen.

Ein Geist, der von bindenden Begierden getrieben ist, veranlasst uns nicht nur, gegen Dharma zu verstoßen, sondern ist auch unfähig, Selbsterkenntnis zu verinnerlichen.

Diese Lehren haben kaum Anziehungskraft auf Menschen, deren einziger Zweck im Leben darin besteht, ihre eigenen Wünsche und Launen zu befriedigen. Moksha ist für einen solchen Menschen unmöglich, und so wird ein ganzes Leben damit verschwendet, Schatten hinterherzujagen.

Die Lösung ist Karma-Yoga

In der Gita rät Krishna Arjuna aus einem simplen Grund vom Pfad der Entsagung ab.

Um ein Entsagender zu sein, bedarf es einer leidenschaftslosen und kontemplativen Veranlagung. Solange unsere Vorlieben und Abneigungen die Psyche antreiben, wird unser Geist einem Whirlpool von Erregungen gleichen.

Um nicht für immer Sklave unseres Geistes zu bleiben, brauchen wir eine Methode, mit ihm umzugehen.

Hier kommt Karma-Yoga ins Spiel.

Die kontinuierliche Anwendung von Karma-Yoga neutralisiert die bindenden Vorlieben und Abneigungen des Geistes. Es kultiviert einen ruhigen, beständigen Geist, der für die Verinnerlichung der Selbsterkenntnis notwendig ist.

Karma-Yoga ist daher ein wesentlicher vorbereitender Schritt, der zum Jnana-Yoga, dem Yoga der Selbsterkenntnis (Vedanta), führt. Jnana-Yoga allein befreit den Geist.

Karma-Yoga ist ein unverzichtbarer Teil des Lehrplans, wenn man nicht von seinem Temperament her bereits ein Sannyasi ist. Deshalb empfiehlt Krishna Arjuna Karma-Yoga.

Krishna sagt darüber:

„Eine Person erlangt Befreiung nicht dadurch, dass sie sich lediglich weigert, Handlungen auszuführen.Solch ein Verhalten ist in der Tat unmöglich. Niemand kann auch nur eine Sekunde lang innehalten, ohne irgendeine Handlung auszuführen“.

Jedes Wesen hat eine angeborene Natur, die von den drei Gunas bzw. den drei Eigenschaften von Materie bestimmt wird. Es ist unmöglich, sich einer Handlung zu enthalten. Die eigene Natur einer Person, die durch das Zusammenspiel der Gunas bestimmt wird, wird sie zum Handeln zwingen, ob sie will oder nicht.

Vor kurzem wurde in einem psychologischen Experiment festgestellt, dass die Teilnehmer sich lieber selbst Elektroschocks verabreichten, als allein mit ihren Gedanken in einem Raum zu sitzen.Der Druck ihrer psychischen Zwänge machte es ihnen unmöglich, still zu sitzen und nichts zu tun.

Da es für uns unmöglich ist, auf Handlungen zu verzichten, sollten unsere Handlungen wenigstens dharmisch sein und mit der richtigen Einstellung ausgeführt werden.

Deshalb wird, wie Swami Paramarthananda es ausdrückt, Arjuna folgendes angeraten:

„Nimm den Weg des tatkräftigen Dienens, leiste einen Beitrag für die Gesellschaft. Dadurch wird der Geist kultiviert und die scharfen Kanten der Persönlichkeit beseitigt. So wie ein Messer auf einer rauen Oberfläche geschliffen wird, so wird der Geist erst im rauen und stürmischen Leben weicher, reifer und vorbereitet.“

Karma-Yoga ist das Mittel hierfür.

Eine beitragsorientierte Einstellung

Beim Karma-Yoga kommen zwei Faktoren ins Spiel. Der erste ist die Handlung selbst, und der zweite ist die Einstellung, die man in Bezug auf diese Handlung hat.

Handlung sollte immer von Dharma bestimmt werden. Dein Hauptziel besteht nicht darin, das zu tun, was du willst, sondern das zu tun, was richtig ist.

Leider leben wir in einer Kultur, die eher auf Begierden als auf Dharma beruht. Wenn man persönlichen Gewinn über alles andere stellt, bringt man das soziale und ökologische System in Gefahr. Die Menschheit lebt derzeit so, als sei sie die allerletzte Generation auf diesem Planeten. Indem wir persönliche Gier und Eitelkeit über alles andere stellen, gefährden wir genau jenen Planeten, von dem wir selbst und künftige Generationen abhängen.

Die gesamte Schöpfung ist miteinander verbunden. Diese ganze Welt ist ein einziges Ökosystem, in dem alle Bestandteile als Teil eines natürlichen Gleichgewichts existieren. Dieses Gleichgewicht muss geehrt und geschützt werden. Andernfalls werden wir wie Krebszellen, die ihre eigenen Interessen über das Wohlergehen des gesamten Organismus stellen. Die Folgen eines solchen Ungleichgewichts können verheerend sein und zu Krankheit und möglicherweise zum Tod führen.

Anstatt einer fordernden Denkweise , bei der wir ständig versuchen, „mehr aus dem Leben herauszuholen“, verpflichtet uns Karma-Yoga zu einer beitragenden, ökologischen Denkweise.

Das Leben schuldet dir nichts. Es hat dir bereits alles gegeben: alles, was du hast und alles, was du jemals brauchen könntest. Wenn man ein Geschenk erhält, ist es ganz natürlich, sich zu revanchieren, indem man etwas als Gegenleistung anbietet.

Deshalb ist es angemessen, sein Leben auf eine Haltung der Wertschätzung hin auszurichten und den Wunsch zu verfolgen, der Welt mehr zu geben, als man von ihr nimmt. Auf diese Weise wird dein Leben zu einem hingebungsvollen Beitrag, zu einem Ausdruck von Dankbarkeit und Lobpreisung. Der Schwerpunkt deines Lebens verlagert sich vom Nehmen zum Geben.

Von persönlichem Verlangen motivierte Handlungen sind von Angst und Stress geprägt. Handlungen, die mit einer Haltung der Hingabe unternommen werden, sind hingegen frei von Bindungen. Jede Handlung wird zum Selbstzweck, und die Sorge um die Ergebnisse und das Bedürfnis, „etwas zurückzubekommen“, wird abgebaut. Dadurch entsteht das, was Vedanta Samatvam nennt, Ausgeglichenheit des Geistes.

Ein pragmatischer Ansatz

Eines der großen Probleme im Leben besteht darin, dass du zwar die Wahl hast, was die von dir unternommenen Aktivitäten betrifft, du aber kein Mitspracherecht hinsichtlich der Ergebnisse dieser Aktivtäten hast.

Bis zu einem gewissen Grad lässt sich natürlich vorhersagen, wie die Ergebnisse voraussichtlich ausfallen werden. Wenn du regelmäßig ins Fitnessstudio gehst und Gewichte stemmst, ist davon auszugehen, dass du Muskeln aufbaust.

Allerdings sind Ursache und Wirkung nicht immer so einfach wie A2+B2=C2. Eine schier unendliche Anzahl von Faktoren, sichtbare wie auch nicht sichtbare, bestimmen das Ergebnis einer Handlung.

Vielleicht hast du ein Auge auf einen attraktiven Mann oder eine attraktive Frau aus deinem Büro geworfen und hoffst, ihn oder sie für eine Partnerschaft zu gewinnen. Aber vielleicht interessiert er oder sie sich für jemand anderen. Ebenso ist er oder sie den eigenen persönlichen Vorlieben und Abneigungen unterworfen; ein weiterer entscheidender Faktor, auf den du keinen Einfluss hast.

Wenn du nicht bekommst, was du willst, beschimpfst du dich vielleicht selbst und denkst, du hättest versagt. Das Ergebnis lag jedoch nie in deinen Händen, so dass jede Vorstellung von Versagen ungerechtfertigt ist. Der Ausgang wurde durch eine unveränderliche Sammlung universeller Gesetze bestimmt und bewirkt, die durch das geregelt werden, was im Vedanta als Ishvara bezeichnet wird.

Auf einer Seite ist Karma-Yoga schlicht und einfach ein pragmatischer Ansatz für den Umgang mit dem Leben. Während du weiterhin Handlungen mit dem Wunsch eines bestimmten Ergebnisses unternimmst ( schließlich müsstest du nicht handeln, wenn da nicht der Wunsch nach einem bestimmten Ergebnis wäre), erkennst du an, dass du keine Kontrolle über das Ergebnis hast.

Es gehört zu deinem Job, den Pfeil mit all deinen Fähigkeiten präzise abzuschießen. Ob er das Ziel trifft oder nicht, hängt dann allerdings von Faktoren ab, die sich außerhalb deiner Kontrolle befinden.

An diesem Punkt entsteht bei dir vielleicht Stress. Aber sich über die Ergebnisse Sorgen zu machen, ist Energieverschwendung und erzeugt nichts als geistige und emotionale Unruhe. Die Ergebnisse hängen immer von Ishvara ab, dem Herrscher über das Feld der Existenz.

Als Karma-Yogi akzeptierst du jedes Ergebnis, unabhängig von deinen persönlichen Vorlieben. Die Früchte aller Handlungen werden als Prasada angenommen, was soviel wie göttliches Geschenk bedeutet.

Die Reaktion des Karma-Yogis ist immer die der würdevollen Akzeptanz. Wenn der Pfeil sein Ziel nicht getroffen hat, kannst du davon ausgehen, dass er nicht dazu bestimmt war, sein Ziel zu treffen. Wäre es so gewesen, hätte er getroffen. Das bedeutet jedoch nicht unbedingt, dass man es nicht noch einmal versucht. Als Karma-Yogi bist du nicht fatalistisch. Du tust immer deine Pflicht und folgst deinem Dharma. Aber du akzeptierst jedes Ergebnis ohne übermäßigen Stress und Widerstand.

Dies ist ein schwer umzusetzendes Konzept für alle, in denen Begierden und Widerwillen tief verwurzelt sind. Aber indem du jedes Ergebnis als richtig akzeptierst, auch wenn es nicht das war, was du wolltest, neutralisierst du die Vorlieben und Abneigungen des Geistes und entwickelst einen friedlichen und ausgeglichenen Geist.

Weltliche Ziele sind kein Selbstzweck

Als Karma-Yogi bist du nicht dazu angehalten, allen weltlichen und materialistischen Bestrebungen abzuschwören. Vielmehr sind solche Bestrebungen wahrscheinlich notwendig und angemessen in Bezug auf deinen Lebensabschnitt.

Allerdings ändert sich deine Haltung ihnen gegenüber. Weltliche Ziele sind kein Selbstzweck mehr. Du strebst nicht mehr nach Reichtum um des Reichtums willen, nach Vergnügen um des Vergnügens willen oder nach Tugend um der Tugend willen.

Mit anderen Worten, du bist nicht länger ein Samsari, nicht jemand, der sein Glück in weltlichen Objekten oder Zielen sucht.

Dein Ziel ist jetzt dasselbe wie das eines Entsagenden: Freiheit durch Selbsterkenntnis. Wenn dein Ziel Moksha ist, wirst du ein Mumukshu, ein nach Befreiung Strebender.

Als Karma-Yogi ändern sich nicht so sehr deine Handlungen, sondern vielmehr deine Einstellung zum Handeln, und hier beginnt eigentlich erst die spirituelle Reise.

Das Hauptziel von Karma-Yoga ist ein klarer Geist.

Gemäß der Gita beruhen die Verunreinigungen des Geistes alle auf Raga-dvesas, auf deinen bindenden, d.h. zwingenden Vorlieben und Abneigungen.

Diese bindenden Vorlieben und Abneigungen erscheinen in Form von Vasanas, den Fäden, die den Jiva zum Tanzen bringen. Von dieser Konditionierung hängt jeder Aspekt des Lebens einer Person ab, und solange sie nicht neutralisiert ist, bleibt der Geist in Fesseln.

Man kann sich die Vasanas als die Zahnräder vorstellen, die das Rad von Samsara in Bewegung halten. Sie fesseln den Jiva an Handlungen und deren Ergebnisse, wobei der Geist extrovertiert und von Objekten als Quelle des Glücks abhängig bleibt. Ein so aufgewühlter Geist ist für Selbsterforschung ungeeignet. Deshalb ist das Streben nach Selbsterkenntnis ein weitgehend vergebliches Bemühen, solange man die Vasanas nicht in den Griff bekommen hat.

Zu lernen, seine Wünsche und Abneigungen zu beherrschen, anstatt sich von ihnen kontrollieren zu lassen, ist auch aus ganz pragmatischer Sicht sinnvoll. Wenn du die Macht der Allwissenheit hättest, gäbe es kein Problem. Du hättest dann die Fähigkeit, sicherzustellen, dass all deine Vorlieben erfüllt und all deine Abneigungen vermieden würden. Als Jiva fehlt dir diese Fähigkeit jedoch, so dass bedauerlicherweise in vielen Fällen deine Vorlieben und Abneigungen nicht erfüllt werden. Jedes Mal, wenn dies geschieht, leidest du.

Ein Leben, das allein von den eigenen Vorlieben und Abneigungen bestimmt wird, ist ein Leben mit ständigem Auf und Ab, Frustration, Wut und Kummer. Das Problem eines auf Wünschen basierenden Lebens besteht darin, dass hinter jedem Wunsch eine Erwartung und ein Anhaften am Erreichen eines bestimmten Ergebnisses steht.

In der Gita heißt es, dass unerfüllte Erwartungen zu Wut führen. Wut ist eine mentale Störung, die den Geist verzerrt und täuscht. Verloren im Reich von Projektion und Subjektivität wird es unmöglich, objektiv zu denken und zu handeln, geschweige denn, Selbsterforschung zu betreiben. Solch ein konfliktbeladener Geist verstrickt sich immer mehr in das Netz von Samsara.

Deshalb werden deine Vorlieben und Abneigungen als die Wurzel aller psychischen Störungen betrachtet.

Karma-Yoga hat einen großen Reinigungseffekt auf den Geist. Die Praxis hilft dir, mit deinen Vorlieben und Abneigungen umzugehen, bis der Geist nach und nach gefestigt, belastbar und fähig zur Selbsterforschung wird.

Wenn die Abhängigkeit von Objekten abnimmt, wirst du feststellen, dass der Kummer im Hinblick auf die Vergangenheit und die Angst bezüglich der Zukunft verschwinden.

Eine Situation mag vielleicht das erhoffte Ergebnis hervorbringen oder auch nicht, aber weil dein Handeln nicht mehr durch deine Vorlieben und Abneigungen motiviert ist, kannst du es akzeptieren, weil deine primäre Absicht als Mumukshu darin besteht, einen friedlichen, reinen Geist zu kultivieren.

Deine Lebensanschauung bewegt sich von völliger Subjektivität in Richtung Objektivität, und dein Geist wird unterscheidungsfähiger und leidenschaftsloser. Dies sind zwei der Schlüsselqualifikationen, die für einen zur Selbsterforschung fähigen Geist erforderlich sind.


Überspringen funktioniert nicht

Moderne spirituelle Lehrer neigen dazu, den Teil über die Vorbereitungsarbeit auszulassen. Es wird wenig über Dharma oder Karma-Yoga gesprochen, weil es für den durchschnittlichen spirituell Suchenden keine besonders verlockende Vorstellung ist.

Dementsprechend bieten gewiefte spirituelle Unternehmer nur die schmackhaftesten Bestandteile der Lehre an, um ihre Bücher und Workshops damit zu verkaufen. Menschen wollen im Allgemeinen nicht hören, dass Qualifikationen notwendig sind und dass sie einige harte Arbeit verrichten müssen, damit die Lehre wirksam wird. In unserer heutigen Gesellschaft wollen und erwarten wir alle sofortige Befriedigung.

Leider funktioniert es bei Vedanta nicht, einfach zum Ende zu springen. Es mag funktionieren, wenn der Geist von Anfang an extrem rein ist, aber eine solche Seele ist selten. Fast jeder, der in der heutigen verwirrten und verwirrenden Welt mit ihren endlosen Ablenkungen, iPhones, Gadgets, sozialen Medien, Netflix und Pornos lebt, kann mit Sicherheit davon ausgehen, dass er noch nicht den ruhigen, verfeinerten Geist eines Yogis besitzt.

Deshalb sollte jeder damit beginnen, die Karma-Yoga-Haltung einzunehmen und Dharma zu folgen, um die Vasanas zu neutralisieren, die den Geist nach außen gerichtet halten.

Wie bei allem im Leben geht auch hier probieren über studieren.

Du wirst wissen, dass Karma-Yoga wirkt, wenn du die Ergebnisse mit eigenen Augen siehst.

Swami Chinmayananda sagte:

„Wenn der Geist von seinen Wellen der Begierde gereinigt wird, dann wird er notwendigerweise immer ruhiger und friedlicher. Wenn der Intellekt gereinigt, d.h. immun gegen Störungen durch Begierde geworden ist, kann der Geist, der den Zustand des Intellekts widerspiegelt, nicht gestört sein. Das gefühlsbetonte und emotionale Leben eines Menschen, der die Schleusentore der Begierden kontrolliert hat, wird automatisch zahm und gleichmütig“.

Karma-Yoga lässt die Verunreinigungen durch Begierde und Abneigung wegschmelzen, wenn du dich zu einem Leben mit Selbstbeherrschung und Hingabe verpflichtest.

Deine gesamten Handlungen werden dem Göttlichen geweiht und für Dharma - zum Wohle des Ganzen - und nicht für rein persönlichen Gewinn durchgeführt. Du akzeptierst alles, was kommt, mit Gleichmut, denn dein wahres Ziel ist die Kultivierung eines friedvollen und reinen Geistes.

Ein solcher Geist, wenn er von der Alchemie der Selbsterkenntnis erhellt wird, wechselt von der Abhängigkeit von der Welt zu wahrer Unabhängigkeit (Abhängigkeit vom Selbst allein), sobald du dein Selbst als eins mit der gesamten Schöpfung erkennst.